Künstler

Als der wohl bekannteste und angesehenste Künstler Vietnams Bui Xuan Phai 1988 starb, hinterließ er fast 10.000 Bilder. Nur einige wenige davon hatte er noch zu Lebzeiten für´n Appel und ´n Ei verkaufen können. Heute sind seine Bilder begehrte Raritäten. Nicht selten kosten sie mehrere tausend Dollar. Die Situation von Phai sagt viel aus über die Veränderungen, die in der vietnamesischen Kunstszene in den vergangenen Jahren stattgefunden haben, seitdem die wirtschaftlichen Reformen es den Künstlern erlauben, ihre Werke auch an Ausländer zu verkaufen.
Phais "Erben" haben verstanden, Einige wenige wie z.B. Nguyen Thanh Binh oder Hoang Hai Anh verlangen und bekommen fünfstellige Summen für ihre Bilder. Kapitalismus im Kommunismus -no problem.
In Vietnam boomt das Geschäft mit Kunst, Interessierte aus aller Welt tummeln sich in Saigons und Hanois Nobelgalerien.
Auch die Kopisten, teils akademisch ausgebildet, teils begnadete Naturtalente, nehmen am Bilderboom teil. Sie wirken nicht im Dunkeln, sondern präsentieren sich fröhlich und selbstbewusst in der Öffentlichkeit. Völlig losgelöst, den Meister verinnerlicht, gehen sie mit erfrischender Leichtigkeit ans Werk. Es ist eine Freude, diesen Künstlern bei der Arbeit zu zuschauen.